Palmyra

Palmyra, gegenwärtig auch Tadmor genannt, ist eine antike semitische Stadt im heutigen Gouvernement Homs in Syrien. Sie liegt 215 km nordöstlich der syrischen Hauptstadt Damaskus und hatte vor dem Bürgerkrieg rund 51.000 Einwohner. Archäologische Funde stammen aus der Jungsteinzeit und Dokumente erwähnen die Stadt erstmals im frühen zweiten Jahrtausend vor Christus. Palmyra wechselte mehrmals den Besitzer zwischen verschiedenen Reichen, bevor es im ersten Jahrhundert nach Christus Teil des Römischen Reiches wurde.

Die Stadt wurde durch Handelskarawanen reich; Palmyra lag an einer wichtigen Karawanenstraße in Syrien, auf halber Strecke von Damaskus über die römische Oase Al-Dumair und weiter über das Kastell Resafa bis zum Euphrat.

Die Palmyrener wurden als Kaufleute bekannt, die entlang der Seidenstraße Kolonien gründeten und im gesamten Römischen Reich tätig waren. Palmyras Reichtum ermöglichte den Bau monumentaler Projekte wie der Großen Kolonnade, dem Tempel von Bel und den markanten Turmgräbern. Ethnisch gesehen kombinierten die Palmyrener Elemente der Amoriter, Aramäer und Araber. Die soziale Struktur der Stadt war Stammesstruktur, und ihre Einwohner sprachen Palmyrenisch (einen Dialekt des Aramäischen), während sie Griechisch für kommerzielle und diplomatische Zwecke verwendeten. Die griechisch-römische Kultur beeinflusste die Kultur von Palmyra, die unverwechselbare Kunst und Architektur hervorbrachte, die östliche und westliche Traditionen verband. Die Einwohner der Stadt verehrten lokale semitische Gottheiten, mesopotamische und arabische Götter.

Im dritten Jahrhundert nach Christus war Palmyra zu einem wohlhabenden regionalen Zentrum geworden. Es erreichte den Höhepunkt seiner Macht in den 260er Jahren, als der palmyrenische König Odaenathus den persischen Kaiser Shapur I. besiegte. Der König wurde von der Regentin Königin Zenobia abgelöst, die gegen Rom rebellierte und das palmyrenische Reich gründete. Im Jahr 273 zerstörte der römische Kaiser Aurelian die Stadt, die später von Diokletian in reduzierter Größe restauriert wurde. Die Palmyrener konvertierten im vierten Jahrhundert zum Christentum und in den Jahrhunderten nach der Eroberung durch das Rashidun-Kalifat im 7. Jahrhundert zum Islam, wonach die palmyrenische und die griechische Sprache durch Arabisch ersetzt wurden.

Vor 273 nach Christus genoss Palmyra Autonomie und war der römischen Provinz Syrien angegliedert, wobei seine politische Organisation in den ersten zwei Jahrhunderten nach Christus vom griechischen Stadtstaatsmodell beeinflusst wurde. Die Stadt wurde im dritten Jahrhundert eine römische Kolonie, was zur Eingliederung römischer Regierungsinstitutionen führte, bevor sie 260 zur Monarchie wurde. Nach ihrer Zerstörung im Jahr 273 wurde Palmyra zu einem kleineren Zentrum unter den Byzantinern und späteren Reichen. Seine Zerstörung durch die Timuriden im Jahr 1400 reduzierte es zu einem kleinen Dorf. Die Stadt gehört seit der Vertreibung der Osmanen 1918 zu Syrien als eigenständigem Staat. Unter französischer Mandatsherrschaft im Jahr 1932 wurden die Einwohner in das neue Dorf Tadmur verlegt und die antike Stätte wurde für Ausgrabungen zur Verfügung gestellt. Sie beherbergt heute unverwechselbare Kunst und Architektur und wurde 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Während des syrischen Bürgerkriegs 2015 zerstörte der Islamische Staat große Teile der antiken Stadt, die am 2. März 2017 von der syrischen Armee zurückerobert wurde.

Westlich der alten Mauern errichteten die Palmyrener eine Reihe von großen Grabdenkmälern, die heute das Tal der Gräber bilden, eine ein Kilometer lange Nekropole. Die mehr als 50 Denkmäler waren überwiegend turmförmig und bis zu vier Stockwerke hoch. Die Stadt hatte andere Friedhöfe im Norden, Südwesten und Südosten, wo die Gräber hauptsächlich Hypogäen (unterirdisch) sind.

Die wichtigsten Anlagen waren und sind der Baaltempel, der Tempel des Baalschamin, die Prachtstraße, der Tempel des Nebo, die Diokletianstherme, das Römische Theater, die Agora und das Tetrapylon.

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Die historische Stätte Palmyra besuchen wir im Rahmen unserer zehntägigen Kleingruppenreise durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

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